Sachsen: Queer Refugees – Queer am Arbeitsplatz
LSVD bringt neue Projekte in Sachsen an den Start

Obwohl Corona uns alle mit Kontaktbeschränkungen in Atem hält, geht die Arbeit des LSVD in den Landesverbänden weiter. In Sachsen gelang es den engagierten Ehrenamtler*innen des LSVD in den letzten Monaten, neue Projekte an den Start zu bringen und so auch in den Bereichen Flucht und Arbeit weiter voran zu gehen und die Akzeptanz von LSBTI* zu fördern.
Projekt „Queer am Arbeitsplatz
In der sächsischen Arbeitswelt erleben LSBTI*-Beschäftigte immer noch Ausgrenzung, Mobbing und Diskriminierung. Zur Entfaltung von Talenten und Fähigkeiten ist Sichtbarkeit und Offenheit sowie ein respektvolles Arbeitsklima jedoch wichtig. Ressentiments und Diskriminierung gefährden nicht nur den Zusammenhalt in Unternehmen, sondern machen Mitarbeitende krank und wirken sich negativ auf den Unternehmenserfolg aus.
Das Projekt „Queer am Arbeitsplatz“ des LSVD Sachsen möchte hier ansetzen und die Regenbogenkompetenz gemeinsam mit Unternehmen, Verbänden und Gewerkschaften erhöhen. Im Rahmen des Projektes sollen Vertretungen aus diesen Bereichen zusammengebracht werden und ein zielgerichteter Austausch über Vielfalt in der Arbeitswelt angestoßen werden. Darüber hinaus möchte der Projektleiter Michel Röhricht mit seiner Arbeit deutlich machen, dass Unternehmen durch geeignete Maßnahmen nicht nur die Diversität ihrer Belegschaft fördern, sondern auch das eigene Betriebsklima nachhaltig verbessern können. Dadurch werden Ressentiments abgebaut, Diskriminierung wird entgegengewirkt. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen in Sachsen sollen in den Fokus des Projektes genommen werden. Es ist das erste Projekt in ganz Sachsen, das sich mit dem Themenbereich queer in der Arbeitswelt beschäftigt.
Hier erfahrt ihr mehr über die Projektarbeit.
Beratungsprojekt „Information Center for LGBTI Refugees“
Das „Information Center for LGBTI Refugees” des LSVD Sachsen in Chemnitz unterstützt und berät seit 2017 queere Geflüchtete im Asylverfahren, in Krisensituationen und bei Fragen der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität. Darüber hinaus helfen die Projektmitarbeitenden Annelie Neumann, Meike Martin und Julia Palmer Klient*innen bei Behördengängen, fördern die Vernetzung und sensibilisieren Fachkräfte der Geflüchtetenhilfe. Das Projekt hat für 2020 eine weitere Förderung erlangen können und wird sich besonders dem Aufbau eines Ehrenamtler*innen-Pools widmen, um möglichst spezifisch für einzelne Bereiche Unterstützung durch Mentor*innen vermitteln zu können. Auf diese Weise soll zielgerichtet und effektiv Abhilfe bei Problemen des Alltags oder während des Asylprozesses geschaffen werden. Gleichzeitig stellt sich das Projekt in Zeiten von Corona der Herausforderung, Unterstützungs- und Hilfsangebote ebenfalls im digitalen Raum anzubieten und die mobile Beratung im ländlichen Bereich auszubauen.
Hier erfahrt ihr mehr über die Projektarbeit
René Mertens
Bund-Länder-Koordination
Der Beitrag erschien auch in der neuen Ausgabe der LSVD-Zeitschrift respekt! vom Februar 2021.
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