Spendenkampagne: Regenbogenfamilien ziehen vor Gericht
Spendenkampagne für strategische Prozessführung gegen Diskriminierung im Abstammungsrecht

Regenbogenfamilien und ihre Kinder werden in Deutschland noch immer diskriminiert. Diese Diskriminierung im Abstammungs- und Familienrecht geht zu Lasten der Versorgung und Absicherung der Kinder, die dort aufwachsen. Seit langem fordert der LSVD die gesellschaftliche Anerkennung und rechtliche Absicherung der Vielfalt an gelebten Familienformen wie Zwei-Mütter-Familien, Zwei-Väter-Familien, Mehrelternfamilien oder Familien mit trans- und intergeschlechtlichen Eltern.
Eine Gruppe mutiger Zwei-Mütter Paare will dies nicht mehr hinnehmen und zieht nun vor Gericht. Durch diese strategische Prozessführung wollen sie eine Grundsatzentscheidung bewirken, die vielen Regenbogenfamilien überall in Deutschland helfen wird. Doch die Gerichts- und Prozesskosten für diesen Weg durch mehrere Instanzen sind hoch und müssen von den Paaren alleine getragen werden. Deshalb gibt es eine Spendenkampagne von All Out zusammen mit der Gesellschaft für Freiheitsrechte e.V. (GFF), die der LSVD unterstützt.
Mit der Hilfe der Gesellschaft für Freiheitsrechte e.V. und der Rechtsanwältin Lucy Chebout fordert die Gruppe mit der Initiative #Nodoption den Gesetzgeber heraus, das verstaubte Abstammungsrecht endlich der Zeit anzupassen. So wurden unter anderem bei der "Ehe für alle" die notwendigen Anpassungen im Abstammungsrecht nicht vorgenommen. Das betrifft alle Familien, in denen der zweite Elternteil nicht männlich ist, egal, ob das eine Frau oder eine Person mit dem Geschlechtseintrag "divers" ist. Bei Familien mit zwei Müttern zum Beispiel wird nur die leibliche Mutter bei der Geburt des gemeinsamen Kindes auch rechtlich als Elternteil anerkannt. Diese Rechtslage diskriminiert Kinder und Eltern.
Spende jetzt, um diesen Familien zu helfen und ihnen den Weg bis zum Bundesverfassungsgericht zu ebnen.
Zusammen mit All Out hat der LSVD im Januar 2020 die Petition "Gleiche Rechte für regenbogenfamilien" gestartet. Fast 70.000 Menschen fordern inzwischen von Bundesjustizministerin Lambrecht eine sofortige Reform des Abstammungsrechts. So dass mit der Geburt ihres Kindes beide Mütter gemeinsam in der Geburtsurkunde stehen können und Regenbogenfamilien in ihrer Vielfalt rechtlich anerkannt und abgesichert sind.
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