Reform des Abstammungsrechts gefordert
Übergabe von 53.500 Stimmen an Ministerin Lambrecht

Anlässlich des Muttertags am 10.05. übergeben wir 53.500 Stimmen an Bundesjustizministerin Christine Lambrecht für eine sofortige Reform des Abstammungsrechts. So dass auch zwei Mütter mit der Geburt ihres Kindes gemeinsam in Geburtsurkunde stehen können und Regenbogenfamilien in ihrer Vielfalt rechtlich abgesichert sind.
Dieses Anliegen muss endlich auf die Agenda der Bundesregierung. Bislang gibt es laut Bundesjustizministerium weder einen Zeitplan für den seit März 2019 vorliegenden Gesetzesentwurf, noch hat sich die Ministerin zu diesem Thema jemals geäußert. Danke an alle, die die Petition "Gleiche Rechte für Regenbogenfamilien" unterschrieben haben.
Unsere Kampagne wird so lange weitergehen, bis die Reform des Abstammungsrechts endlich auf der Agenda der Bundesregierung steht. Es liegt seit März 2019 ein Gesetzesentwurf Ihres Ministeriums vor; dieser muss unter Berücksichtigung der Stellungnahmen der Länder und zahlreicher Verbände endlich weiterverfolgt werden.
Eine dramatische Verschärfung der Situation durch das geplante Adoptionshilfegesetz muss zudem unbedingt verhindert werden. Wir haben Familien- und Rechtsausschuss des Bundestages gebeten, Zwei-Mütter-Familien vom Anwendungsbereich des Adoptionshilfegesetzes auszuklammern und einen konkreten Formulierungsvorschlag unterbreitet. Sie würden damit von der geplanten Beratungspflicht und Erfordernis einer fachlichen Äußerung ausgenommen.
Denn: Die jetzige Diskriminierung von Regenbogenfamilien im Abstammungs- und Familienrecht geht zu Lasten der Versorgung und Absicherung der Kinder, die in Regenbogenfamilien aufwachsen. Es braucht die rechtliche Absicherung der Vielfalt an gelebten Familienformen - ob Zwei-Mütter-Familien, Zwei-Väter-Familien, Mehrelternfamilien oder Familien mit trans- und intergeschlechtlichen Eltern. Kein Kind darf bezüglich seiner Familienform diskriminiert werden.
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