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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

Stuttgart: Sozialminister Manne Lucha besucht Regenbogenfamilien-Projekt des LSVD

Beratungs- und Unterstützungsstrukturen in Baden-Württemberg müssen ausgebaut werden

Pressemitteilung vom 08.08.2022

Stuttgart. 08. August 2022. Am 03. August besuchte der Minister für Soziales und Integration, Manne Lucha die LSVD Regenbogenfamilienberatungsstelle BerTA (Beratungsstelle, Treffpunkt und Anlaufstelle für queere Familien und Kinderwunschpaare) in Stuttgart. Im Gespräch mit dem Projektteam, Vertretungen des Vorstandes des Lesben- und Schwulenverband Baden-Württemberg (LSVD) und Regenbogenfamilien wurde deutlich, dass das Land Baden-Württemberg die Unterstützungs- und Beratungsstrukturen für Regenbogenfamilien und LSBTTIQ-Projekte weiter ausbauen muss. Dazu erklärt Brigitte Aichele-Frölich aus dem Landesvorstand des LSVD Baden-Württemberg:

„Wir danken Sozialminister Manne Lucha herzlich für seinen Besuch in unserer Beratungsstelle BerTA für Regenbogenfamilien und vor allem auch für sein Interesse. Die Anerkennung von Regenbogenfamilien und LSBTTIQ ist auch nach der Öffnung der Ehe und dem dritten positiven Geschlechtseintrag in vielen Bereichen der Gesellschaft noch nicht erreicht. Durch die fehlende Reform des Familien- und Abstammungsrechts sind Regenbogenfamilien noch immer nicht anerkannt und werden diskriminiert.“

Im Gespräch mit Sozialminister Lucha unterstrich der LSVD, dass es dringend mehr Angebote für Beratung, Vernetzung und Information für LSBTTIQ im Bundesland braucht. Die Regenbogenfamilienberatungsstelle BerTA (Beratungsstelle, Treffpunkt und Anlaufstelle für queere Familien und Kinderwunschpaare) wird von der Stadt Stuttgart gefördert und ist die einzige hauptamtlich arbeitende Beratungsstelle für Regenbogenfamilien in Baden-Württemberg. Besonders im Bereich der landesweiten Sensibilisierung und Fortbildung von Beratungsstellen der Familienhilfe braucht es mehr Projekte, um für einen diskriminierungsfreien und professionellen Umgang mit Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt in den Regelstrukturen zu werben.

Auch die Entstehung von BerTA ist auf ehrenamtliches Engagement des LSVD Baden-Württemberg zurückzuführen. Das Projekt-Team der Beratungsstelle berichtetet dem Sozialminister, wie unterschiedlich die Jugendämter die Stiefkindadoption und die Vermittlung von Pflege- und Adoptivkindern handhaben. Allein durch ehrenamtliches Engagement wird es kaum möglich sein, diese Strukturen fortzubilden und zu sensibilisieren.

Dennoch dürfen die queeren Familien und Paare sich ein bisschen Hoffnung machen. Denn sie wurden von höchster Stelle gehört und es blieb der Eindruck, dass der Minister weiß, das und was sich ändern muss. Wir hoffen, dass Sozialminister Manne Lucha die Themen und Herausforderungen aufnehmen wird, um zukünftig Beratungsangebote auszubauen, Räume zum Austausch zu schaffen und die Regenbogenkompetenz der Strukturen zu erhöhen.

Im Mai 2023 werden in Mannheim Regenbogenfamilien zu einer bundesweiten Konferenz zusammenkommen. Wir sind zuversichtlich, dass es bis zur Regenbogenfamilienkonferenz in Mannheim, erste Ideen zur Stärkung von Regenbogenfamilien aus dem Ministerium gibt.

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LSVD Baden-Württemberg

Pressekontakt

Pressesprecher*in Brigitte Aichele-Frölich

Lesben- und Schwulenverband in Deutschland e.V. (LSVD)
Landesverband Baden-Württemberg
Lange Str. 18
70174 Stuttgart

Tel.: 01577 469 78 78 (ab: 17:00 Uhr )
E-Mail: brigitte.aichele-froelich@lsvd.de