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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

FIFA stellt den Fußball über die Menschenrechte

LSVD: Es ist Zeit das System FIFA aufzulösen

Pressemitteilung vom 04.11.2022

Berlin. Freitag, 04. November 2022. Der Sender Sky News berichtet aktuell, dass der Präsident des Weltfußballverbandes FIFA Gianni Infantino und die Generalsekretärin der FIFA Fatma Samba Diouf Samoura 32 nationale Fußballverbände angeschrieben haben. In ihrem Schreiben fordern sie die Mannschaften der Länder auf, nicht zuzulassen, dass der Fußball in einen sogenannten „ideologischen oder politischen Kampf“ hineingezogen wird. Es gehe nur um Fußball. Dazu erklärt Alfonso Pantisano aus dem Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):

Die FIFA hat mit ihrem System aus Korruption, Menschenrechtsverletzungen und ihrer Nähe zu Despoten jede moralische Autorität verloren. Der Brief von Infantino und Samoura an die nationalen Fußballverbände und ihre Mannschaften ist der durchsichtige Versuch eines menschenrechtlichen Maulkorbs. Die Fußballverbände müssen endlich erkennen, dass das System FIFA am Ende ist. Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) fordert die Fußballverbände weltweit auf, die FIFA und ihre auf Korruption und Menschenrechtsverletzungen aufgebauten Turniere nicht weiter zu unterstützen. Glaubt nicht mehr an das Märchen, dass die Turniere der FIFA Menschenrechte voranbringen würden oder ein Gewinn für die austragenden Nationen wären. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar und auch bei der kommenden U20-Weltmeisterschaft in Indonesien kann es keinen Gewinner geben. Denn die Menschenrechte haben bereits verloren. Darum: Löst dieses System FIFA endlich auf!

„Wir widersprechen der FIFA und rufen allen Fußball-Fans zu: Let’s focus on human rights!“, so Alfonso Pantisano weiter.

Schaut euch die WM nicht an. Gebt kein Geld für Merchandising Artikel aus, weder für PC-Spiele noch Trikots, Bälle oder ähnliches. Gebt dem menschenverachtenden System FIFA keinen Cent. Unterstützt stattdessen Kneipen und Bars, die die WM nicht zeigen. Den vielen Gastwirt*innen in Deutschland und überall auf der Welt, die sich in diesen schweren Zeiten für einen Boykott entschieden haben, gilt unser Respekt.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser und DFB-Präsident Bernd Neuendorf trafen sich mit Gianni Infantino in Katar und sprechen jetzt von Sicherheitsgarantien des Premierministers Scheich Chalid bin Chalifa Al-Thani. Das ist blauäugig und respektlos gegenüber den Tausenden toten Gastarbeiter*innen, ihren Kindern und Familien. Und das verhöhnt die Unterdrückung von katarischen Frauen und queeren Menschen.

Selbst auf den Straßen in Deutschland können wir mit Blick auf die steigenden Zahlen LSBTIQ*-feindlicher Hassgewalt keine Sicherheit garantieren. Wie kann die Bundesinnenministerin dann von Sicherheitsgarantien eines Staates sprechen, der Lesben, Schwule, Bisexuelle und trans* Menschen kriminalisiert, Frauen massiv unterdrückt und für eine WM tausende Gastarbeiter*innen geopfert hat.

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'Let's focus on the football!' - FIFA bosses tell World Cup teams not to lecture on morality - Sky News vom 03. 11.2022

Innenministerin Nancy Faeser verharmlost Menschenrechtsverletzungen gegen LSBTI* in Katar – LSVD fordert Boykott der WM in Katar durch die Bundesregierung

Für ein nachhaltiges Programm gegen Homophobie im Sport – Sportpolitische Forderungen des LSVD

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