Menu
Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD⁺)

Linke bringt Antrag zum Schutz von CSDs in den Bundestag ein

LSVD⁺: Bundesregierung muss Verantwortung gegen Queerfeindlichkeit übernehmen

Pressemitteilung vom 13.11.2025

Berlin, 13.11.2025. Gestern Abend hat die Fraktion die Linke den Antrag “Queeres Leben stärken – Christopher-Street-Days schützen” in den Bundestag eingebracht. Zur Debatte im Bundestag kommentiert zur Bedeutung für lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und intergeschlechtliche sowie weitere queere Menschen (LSBTIQ*) für den Bundesvorstand des LSVD⁺ – Verband Queere Vielfalt Erik Jödicke:

Im letzten Jahr wurden so viele Übergriffe auf CSD-Demonstrationen wie nie zuvor registriert. Die Politik steht in der Verantwortung, endlich wirksame Lösungen gegen queerfeindliche Hasskriminalität zu finden. Wir begrüßen, dass der Bundestag auf Initiative der Linksfraktion auch außerhalb der CSD-Saison über das wichtige Thema debattiert. Queerfeindliche Hasskriminalität beschneidet Sicherheit, Freiheit und Gleichberechtigung von LSBTIQ*. Da Queerfeindlichkeit nur ressortübergreifend bekämpft werden kann, unterstützen wir den im Antrag formulierten Ansatz, neben verbesserter Prävention und Verfolgung von Hasskriminalität auch das Grundgesetz um den expliziten Schutz von LSBTIQ* zu ergänzen und die nachhaltige Förderung von Communitystrukturen zu gewährleisten.

Leider wurde in der Debatte die Angst in LSBTIQ*-Communitys nicht von allen Demokrat*innen ernst genommen und nicht klar Stellung gegen steigende Hasskriminalität bezogen. Während die Redner von CDU/ CSU behaupteten, die Behörden verfolgten Queerfeindlichkeit bereits ausreichend, bleibt eine Dunkelziffer weiterhin von 90 Prozent. Zwar haben sich die Verfolgung durch als auch die Ausbildung von Sicherheitsbehörden in den letzten Jahren deutlich verbessert, aber unsere Länderumfrage belegt: die Beschlüsse der Innenministerkonferenz gegen Queerfeindlichkeit sind immer noch nicht flächendeckend umgesetzt. 

Auch wurde ein weiteres Mal die Tatsache verkannt, dass die Mehrheit an queerfeindlicher Hasskriminalität und alle bekannten systematischen Mobilisierungen von Rechtsaußen kommen. Besonders irritiert hat die Aussage des CSU-Abgeordneten Siegfried Walch, queeres Leben sei eine “private, persönliche Entscheidung”. Dieses Narrativ verkennt die Lebensrealität von Millionen Menschen in Deutschland. LSBTIQ* zu sein bedeutet eine Orientierung und Identität. Und diese muss das Grundgesetz endlich explizit auch in Artikel 3 schützen.

Neben Grünen und Linken hat auch die SPD klar Stellung für den Schutz queeren Lebens bezogen. Dennoch hat die Bundesregierung bisher keine eigenen queerpolitischen Vorhaben in den Bundestag eingebracht oder umgesetzt. Die Bundesregierung muss ihre Verantwortung für den wirksamen Schutz gegen queerfeindliche Hasskriminalität endlich ernst nehmen!

Weiterlesen:

LSVD⁺-Bundesverband

Pressekontakt

Pressesprecher*in Kerstin  Thost

LSVD⁺-Bundesverband 
Hauptstadtbüro
Almstadtstraße 7
10119 Berlin 

Tel.: (030) 78 95 47 78
Fax: (030) 78 95 47 79
E-Mail: presse@lsvd.de

zuständiges Vorstandsmitglied

Erik Jödicke