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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

LSVD-Projekt „Miteinander stärken“ erfolgreich abgeschlossen

Rechtspopulismus entgegentreten! Wirksame Strategien gegen den Rollback

Rechtspopulismus entgegentreten! Wirksame Strategien gegen den Rollback, Vernetzung von engagierten Vielfaltsverteidiger*innen und Stärkung zivilgesellschaftlicher Regenbogenkompetenz - nach drei Jahren endet das LSVD-Projekt "Miteinander stärken".

Rechtspopulismus entgegenwirken. LSVD-Projekt "Miteinander stärken"

Wirksame Strategien gegen den Rollback, Vernetzung von engagierten Vielfaltsverteidiger*innen und Stärkung der Regenbogenkompetenz in der Zivilgesellschaft –zweieinhalb Jahre haben wir das LSVD Projekt „Miteinander stärken. Rechtspopulismus entgegenwirken“ erfolgreich durchführen können. Nun endete die Projektlaufzeit.

Uns gelang es hunderte Aktivist*innen und Fachkräfte auf Regionalkonferenzen, Vernetzungstreffen oder Regenbogenparlamenten zusammenzubringen, sie im Umgang mit menschenfeindlichen Einstellungen zu stärken und die Regenbogenkompetenz in den Regelstrukturen zu erhöhen.

Handpraktische Strategien gegen Ressentiments

Gemeinsam mit hunderten von Teilnehmenden und Expert*innen wurden erste Strategien entwickelt, um Anfeindungen von rechts und von religiösen Fundamentalist*innen Paroli zu bieten und zivilgesellschaftliche Organisationen für die Auseinandersetzung zu motivieren.

Die beiden Projektmitarbeitenden Jürgen Rausch und René Mertens sowie die engagierten LSVDler*innen aus den Landesverbänden luden Aktivist*innen und Fachkräfte aus den Bereichen Bildung, Wissenschaft, Stiftungen, Medien, Politik, Sport, Kultur, Religion, Soziale Arbeit, Antidiskriminierungs- und Antirassismusarbeit, Demokratie- und Menschenrechtsarbeit, aus migrantischen Organisationen und aus der Jugendarbeit ein. Ziel: Die Entwicklung handpraktischer Ansätze, um die Akzeptanz von Vielfalt in der Gesellschaft auszubauen und zu verteidigen.

Wie können beispielsweise Vereine und Initiativen reagieren, wenn die eigene Arbeit von rechts diskreditiert und angegriffen wird? Welche Strategien könnten hilfreich sein, um das Miteinander von Organisationen in unterschiedlichen Themenbereichen zu stärken? Wie können sich zivilgesellschaftliche Organisationen im Umgang mit menschenfeindlichen Einstellungen fitmachen? Auf der Projekthomepage von "Miteinander stärken" können alle Vielfaltsverteidiger*innen an den Ideen und Strategien teilhaben.

Leuchtturm Regenbogenparlament

Das „Regenbogen-Parlament“ hat sich als dritte Projektsäule von seinem Auftakt in Berlin über seine Fortführung in Köln und Hamburg hin zu einem bundesweit einmaligen Forum entwickelt. Neben dem fachlichen Austausch diente es vor allem auch der Bildung eines breiten Bündnisses, um die Akzeptanz der Vielfalt von Identitäten und Lebensweisen in der Gesellschaft zu verankern. Im Herbst 2019 versammelten sich zuletzt über 100 Fachkräfte, Lehrkräfte, Pädagog*innen und Aktivist*innen aus dem In- und Ausland unter dem Motto „Akzeptanz von LSBTI* in Jugendarbeit und Bildung“ an der Universität Hamburg.

Im gemeinsamen fachlichen Austausch wurde vor allem deutlich, dass ein binäres Geschlechterverständnis und damit verbundene Rollenzuschreibungen junge Menschen immer noch stark in ihrer selbstbestimmten Persönlichkeitsentfaltung einschränken und so auch den Nährboden für LSBTI-feindliche Einstellungen bilden. Gleichfalls zeigten Beispiele guter Praxis aus Jugendverbänden, wie es gelingen kann, die Vielfalt von unterschiedlichen Lebensweisen und Identitäten als Gewinn für die Jugendarbeit zu nutzen.

Auf die Projektergebnisse können wir auch mit dem neuen Projekt „Selbst.verständlich Vielfalt“ -Kompetenznetzwerk zum Abbau von Homosexuellen- und Transfeindlichkeit zurückgreifen. Sie sind Grundlage für neue Aktivist*innen-Kits und andere Bildungsformate, mit denen wir Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe ein vielfaltsorientiertes Handwerkszeug für die Praxisarbeit zur Verfügung stellen.

René Mertens
Jürgen Rausch
Projektmitarbeitende

Der Beitrag erschien auch in der neuen Ausgabe der LSVD-Zeitschrift respekt! vom Februar 2021.

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