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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

26.04.: Tag der Lesbischen Sichtbarkeit

Interessen von lesbischen Frauen in Gesellschaft, Politik, Öffentlichkeit und Community anerkennen

Pressemitteilung vom 24.04.2021

Update: Auch 2022 gibt es zum Lesbian Visibility Day wieder #theLworksout.

Am 26. April ist der Tag der lesbischen Sichtbarkeit. Dazu erklärt Henny Engels aus dem Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD):

Lesben sollten in jedem Lebensalter und in ihren unterschiedlichen Lebenslagen, in ihrer Vielfalt und ihrer Power, mit ihren Themen und Interessen, ihren Beiträgen zu Kultur und Geschichte und insbesondere zu Geschichte der Frauenemanzipation sichtbar sein. Viele Lesben haben in der Frauenbewegung erheblich dazu beigetragen, dass Frauen öffentlich stärker wahrgenommen und mehr anerkannt werden, dass Gewalt gegen Frauen als gesellschaftliches Problem definiert wurde, dass Frauen ein selbstbestimmtes Verhältnis zur weiblichen Sexualität entwickelten, und blieben doch als Lesben oft unsichtbar. Zudem werden die Bedürfnisse und Belange von lesbischen Frauen in Gesellschaft, Politik und Öffentlichkeit aber auch in der Community wenig bis gar nicht thematisiert. Lesben werden sowohl mit ihren Potentialen als auch mit ihren spezifischen Ausgrenzungserfahrungen ignoriert oder nur unzureichend wahrgenommen.

Für den Lesben- und Schwulenverband (LSVD) muss die spezifische Situation von Lesben in allen gleichstellungspolitischen Maßnahmen Berücksichtigung finden. Dazu gehört auch die tatsächliche Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt, eine umfassende Reform des Familienrechts, die Umsetzung der Istanbul-Konvention, ein Aktionsprogramm zur Prävention gegen Gewalt und die Unterstützung von gewaltbetroffenen Frauen und Kindern engagiert anzugehen.

Zudem fordert der LSVD ein modernes Familien- und Abstammungsrecht, das Lesben und ihre Familien anerkennt und rechtlich absichert. Wenn ein Kind in eine Zwei-Mütter-Familie geboren wird, müssen auch beide Mütter von Geburt an automatisch gleichberechtigte Eltern ihres Kindes sein können. Trotz Eheöffnung ist bis heute eine langwierige und diskriminierende Stiefkindadoption notwendig. Zudem muss durch Bundesgesetz klargestellt werden, dass die assistierte Reproduktion allen Menschen unabhängig von Familienstand und sexueller Orientierung bzw. geschlechtlicher Identität offensteht. Mit einer E-Mail-Aktion an die Bundestagsabgeordneten der Regierungsfraktionen fordert der LSVD abstammungsrechtliche Verbesserungen für Regenbogenfamilien noch in dieser Legislatur.

Lesben unterliegen grundsätzlich der Mehrfachdiskriminierung aufgrund ihres Geschlechts und aufgrund ihrer sexuellen Identität. Lesben sind keine homogene Gruppe. Ihre Erfahrungen, Chancen und Identitäten sind neben ihrem Geschlecht auch von vielen anderen Faktoren geprägt. So sind Schwarze Lesben, Lesben of Color, migrantische Lesben, körperlich und geistig beeinträchtigte Lesben, Lesben aus der Arbeiter*innenklasse, akademische und nicht akademische Lesben, Lesben mit Fluchterfahrung, alte und /oder transgeschlechtliche Lesben von zusätzlicher Mehrfachdiskriminierung betroffen. In der Verschiedenheit lesbischer Identitäten wird die komplexe Interdependenz von Diskriminierungserfahrungen deutlich.

Zum Tag der Lesbischen Sichtbarkeit am 26. April 2021 gibt es die Fotoaktion #theLworksout. Unter dem Hashtag #theLworksout sollen möglichst viele lesbische Frauen am 26. April ein Foto von sich mit der Kampagnen-Vorlage auf ihren Social-Media-Kanälen posten. Die Aktion #theLworksout wurde gemeinsam von der PROUT AT WORK-Foundation und LSBTIQ-Unternehmensnetzwerken initiiert. Außerdem gibt es um 19:00 Uhr den Online-Talk „#theLworksout: Lesbisch. Sichtbar. Erfolgreich.“ Der LSVD unterstützt die Aktion.

Hintergrund

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