Menu
Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

Neues Projekt: Wie besondere Schutzbedarfe bei Geflüchteten erkannt werden können

LSVD wirkt an neuem Projekt BeSAFE von BAfF und Rosa Strippe mit

Pressemitteilung vom 16.04.2021

Deutschland hat sich in mit der EU-Aufnahmerichtlinie aus dem Jahr 2013 verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, um besonders schutzbedürftige Geflüchtete bei der Unterbringung zu erkennen und auch besonders zu schützen. Lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche (LSBTI) Geflüchtete gelten dabei in Deutschland als eine solche vulnerable Gruppe.

Leider vernachlässigen fast alle Bundesländer die Frage, was man tun kann, um besondere Schutzbedarfe LSBTI-Geflüchteter – aber auch von Unterkunftsbewohner*innen mit Behinderungen, Traumatisierungen oder Foltererfahrungen – zu erkennen. Um etwa LSBTI-Geflüchtete gezielt unterstützen zu können, müssten Mitarbeitende in den Unterkünften jedoch wissen, welche Bewohner*innen diese besonderen Bedarfe überhaupt haben. In der Regel ist es jedoch gerade unmöglich, queere Geflüchtete an ihrem Äußeren zu identifizieren. Zudem outen sie sich im Angstraum Flüchtlingsunterkunft nur sehr selten. 

Ziel des neuen zweijährigen Projekts BeSAFE ist es daher, ein Konzept für Mitarbeitende in den Unterkünften zu entwickeln. Diese sollen so besser für nicht sichtbare Vulnerabilitäten wie beispielsweise sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität sensibilisiert werden. BeSAFE wird von der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF) und der Bochumer Beratungsstelle Rosa Strippe in Kooperation mit dem LSVD und weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen durchgeführt.

Das im Rahmen von BeSAFE zu entwickelnde Konzept soll in zwei Bundesländern getestet werden und anderen Bundesländern als Best Practice dienen, um auch dort die Schutzbedarfserkennung zu verbessern.

Der LSVD wird in das Projekt seine Expertise in der Arbeit mit LSBTI-Geflüchteten einbringen.  Zudem sind Handicap International, Plan International Deutschland der Bundesweite Koordinierungskreis gegen Menschenhandel Kooperationspartner von BeSAFE. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der Bundesinitiative „Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften".

Link zur mehr Informationen und Kontakt.

Weiterlesen

LSVD-Bundesverband

Pressekontakt

Pressesprecher*in Kerstin  Thost

LSVD-Bundesverband 
Hauptstadtbüro
Almstadtstraße 7
10119 Berlin 

Tel.: (030) 78 95 47 78
Fax: (030) 78 95 47 79
E-Mail: presse@lsvd.de