Menu
Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

KZ Ravensbrück: Gedenkkugel für die dort inhaftierten lesbischen Frauen

Gemeinsamer Antrag auf Verankerung einer Gedenkkugel auf dem Gelände der Gedenkstätte

„In Gedenken aller lesbischen Frauen und Mädchen im Frauen-KZ Ravensbrück und Uckermark. Sie wurden verfolgt, inhaftiert, auch ermordet. Ihr seid nicht vergessen.“ - Gemeinsamer Antrag auf Verankerung einer Gedenkkugel auf dem Gelände der Gedenkstätte wird von den Stiftungsgremien angenommen. 

Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück: Lagertor mit Blick in das ehemalige Häftlingslager

Update: Gestützt von einem wissenschaftlichen Gutachten von Prof. Martin Lücke von der Freien Universität Berlin fand dieser neue Vorschlag im Juli 2021 auch die Zustimmung der Stiftungsgremien. Mit deren Beschluss wird der Weg freigemacht, dass die Gedenkkugel im Jahr 2022 in Ravensbrück installiert werden kann und ein dauerhaftes Zeichen der Erinnerung setzt.

„In Gedenken aller lesbischen Frauen und Mädchen im Frauen-KZ Ravensbrück und Uckermark. Sie wurden verfolgt, inhaftiert, auch ermordet. Ihr seid nicht vergessen.“, so wird die Inschrift für ein würdiges Gedenkzeichen in der Mahn- und Gedenkstätte lauten.

Im Oktober 2020 hatten die Initiative „Autonome feministische Frauen und Lesben aus Deutschland und Österreich“ und das „Bündnis der Initiativen zur Unterstützung der Gedenkkugel für die verfolgten und ermordeten lesbischen Frauen und Mädchen im ehemaligen Frauenkonzentrationslager Ravensbrück und Uckermark“, der LesbenRing e.V., RuT Rad und Tat - Offene Initiative Lesbischer Frauen, der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) – Bundesverband, die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, und der Fachverband Homosexualität und Geschichte (FHG) haben gemeinsam einen Antrag bei der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten eingereicht.

Gestützt von einem wissenschaftlichen Gutachten von Prof. Martin Lücke von der Freien Universität Berlin fand dieser neue Vorschlag im Juli 2021 nun auch die Zustimmung der Stiftungsgremien. Mit deren Beschluss wird der Weg freigemacht, dass die Gedenkkugel im Jahr 2022 in Ravensbrück installiert werden kann und ein dauerhaftes Zeichen der Erinnerung setzt.

Wir freuen uns zusammen mit den Initiatorinnen, der Initiative „Autonome feministische Frauen und Lesben aus Deutschland und Österreich“, die sich seit Jahren mit großem Einsatz und großer Ausdauer engagieren. Wir sind froh, dass wir das nun endlich erfolgreiche Vorhaben unterstützen konnten. In Gesprächsrunden, zu denen der LSVD-Bundesverband und die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld eingeladen hatten, hatten sich alle Beteiligten zuvor auf eine gemeinsame Inschrift für die angestrebte Gedenkkugel verständigt.

Im Anschreiben an die Stiftung zu dem gemeinsamen Antrag hieß es:

„Mit diesem Schreiben wenden wir uns erneut an Sie wegen unseres Anliegens, in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück ein würdiges Zeichen der Erinnerung an die dort inhaftierten lesbischen Frauen zu errichten. In ihrer Pressemitteilung vom 11. November 2018 hatte die Stiftung die Initiativen, die sich seit langer Zeit für ein solches Zeichen einsetzen, aufgefordert, „sich auf einen gemeinsamen Antrag zu verständigen, der den bisherigen Diskussionsverlauf berücksichtigt.“

Nach Gesprächen wurde sich auf eine gemeinsame Inschrift geeinigt. Sie soll lauten:

„In Gedenken aller lesbischen Frauen und Mädchen im Frauen-KZ Ravensbrück und Uckermark.

Sie wurden verfolgt, inhaftiert, auch ermordet.

Ihr seid nicht vergessen.“

Darüber hinaus unterstützen zahlreiche Mitstifter*innen, Personen und Organisationen aus dem In- und Ausland das Vorhaben, ein angemessenes Zeichen der Erinnerung an die lesbischen Frauen in Ravensbrück zu installieren. Die Gedenktafel soll in Form einer Kugel, Material Ton, Ausmaß 40 cm nach einer Idee der Initiative und von der bereits aktiven Künstlerin gestaltet werden.

Wir als zivilgesellschaftliche Initiativen und Organisationen haben erfolgreich einen guten Konsens gefunden. Jetzt ist die Stiftung am Zug. Wir appellieren an die Gremien der Stiftung, nun im Herbst 2020 eine Entscheidung zu treffen, die die Realisierung dieses gemeinsamen Vorschlages ermöglicht."

Weiterlesen