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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

Regenbogenparlamente: Gegen LSBTIQ*-Feindlichkeit

Förderung von Regenbogenkompetenz durch Fachkräftefortbildung und Vernetzung

Die Regenbogenparlamente sind bundesweite Foren zum Thema Regenbogenkompetenz. Dabei geht es um den diskriminierungsfreien und professionellen Umgang mit Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt in den wichtigsten gesellschaftspolitischen Bereichen.

Strategien gegen LSBTIQ-Feindlichkeit: Videoaufzeichnungen der Webtalks

Seit 2018 organisiert der LSVD gemeinsam mit vielen Partner*innen bundesweite Foren zum Thema „Regenbogenkompetenz“ – die Regenbogen-Parlamente. Dabei geht es um den diskriminierungsfreien und professionellen Umgang mit Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt in den wichtigsten gesellschaftspolitischen Bereichen.

Ziele der Regenbogen-Parlamente sind Akzeptanz der Vielfalt von Identitäten und Lebensweisen in der Mitte der Gesellschaft zu fördern und Strategien gegen LSBTIQ-Feindlichkeit zu entwickeln.

Hier geben wir einen kurzen Überblick über die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen der Regenbogen-Parlamente. Broschüren zu den einzelnen Regenbogen-Parlamenten sind zum Teil noch in gedruckter Form verfügbar und können unter rene.mertens@lsvd.de bestellt werden. 

Inhaltsverzeichnis

6. Regenbogen-Parlament (2022): „Vielfalt begleiten: Diskriminierungsarme Räume in der Jugendarbeit schaffen"

Veranstaltungsbild für die digitale Veranstaltungsreihe des 6. Regenbogen-Parlaments

Nicht nur Erwachsene erleben Ausgrenzung und Diskriminierung, sondern auch Kinder und Jugendliche. Auch sie sind keine homogene Gruppe. Ihre Erfahrungen, Chancen und Identitäten sind abhängig von vielen Faktoren: sexueller Orientierung, geschlechtlicher Identität, Hautfarbe, Alter, Religion, (sozialer) Herkunft, ob sie sich mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren oder nicht.

In der Jugend probieren sich Menschen in unterschiedlichen sozialen Rollen und Räumen aus. Neben der Schule und den sozialen Medien sind auch die Angebote der Jugendarbeit Teil des Sozialraums junger Menschen. Diese Orte prägen das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen. Gleichzeitig können sie auch Räume sein, in denen junge Menschen Ausgrenzung und Diskriminierung erfahren.

Wie kann eine diskriminierungskritische Jugendarbeit die vielfältigen Identitäten und Bedarfe von jungen Menschen berücksichtigen? Welche Rolle spielen Sprache und Mehrfachdiskriminierung? Wie kann ein diskriminierungsarmer Raum für Kinder und Jugendliche geschaffen werden?

Jugendarbeit ein diskriminierungsarmer Raum?

Dienstag, 22. März 2022, 11:00-12:30 Uhr, online: Keynote von Christian Peucker, Dipl.-Soz. (Deutsches Jugendinstitut, DJI)

Nach einer kurzen Vorstellung, was Diskriminierung in der offenen Jugendarbeit heißen kann, wird die spezifische Ausgangslage in diesem Arbeitsfeld, etwa die Offenheit des Zugangs und das spezifische Verhältnis von Fachkräften und Besucher*innen, in den Blick genommen. Dies hat Auswirkungen darauf, wie die offene Jugendarbeit in ihrer täglichen Arbeit und in konzeptionellen Überlegungen Diskriminierung entgegenwirken kann. Ist die offene Kinder- und Jugendarbeit ein diskriminierungsarmer Raum? 

Teilnahme ist nach vorheriger Anmeldung kostenfrei: Online-Anmeldung zur Keynote "Jugendarbeit ein diskriminierungsarmer Raum?"

Jung, Schwarz, lesbisch, jüdisch:
Zur Sichtbarkeit vielfältiger Jugenden

Mittwoch, 06. April 2022 von 11:00-12:30 Uhr, online: Webtalk mit Rosa Jellinek (Co-Vorsitzende von Keshet Deutschland) und Christelle Nkwendja-Ngnoubamdjum (Initiative Schwarze Menschen in Deutschland, KomPAD – Kompetenznetzwerk Anti-Schwarzer Rassismus) 

Wie können diversitäts- und intersektionell orientierte Bildungsangebote Kinder und Jugendliche stärken? Wie können strukturelle Barrieren und diskriminierende Schranken in der Kinder- und Jugendarbeit abgebaut werden? Was können Fachkräfte tun, um Anti-Schwarzen Rassismus, Antisemitismus oder LSBTIQ*-feindliche Haltungen präventiv entgegenzuwirken und Jugendliche gegen Ideologien der Ungleichwertigkeit zu stärken?

Teilnahme ist nach vorheriger Anmeldung kostenfrei: Online-Anmeldung zum Webtalk „Jung, Schwarz, lesbisch, jüdisch – Zur Sichtbarkeit vielfältiger Jugenden“

Safe Spaces & Empowerment von LSBTIQ*
in der offenen Jugendarbeit

Dienstag, 10. Mai 2022, 11:00-12.30 Uhr, online: Webtalk mit Sabrina Küchler (stellv. Vorsitzende AG Offene Türen NRW) und Simon Merz (Jugendbildungsreferent Akademie Waldschlösschen)

Wie können die Angebote der offenen Jugendarbeit so gestaltet werden, dass sie queere Menschen stärken und deren Persönlichkeitsentwicklung fördern? Wie können sichere Räume insbesondere für lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, intergeschlechtliche oder queere (LSBTIQ*) Jugendliche geschaffen werden? Welche Möglichkeiten gibt es, um queeren Jugendlichen Angebote in der eigenen Einrichtung zu unterbreiten bzw. queeren Jugendgruppen die eigenen Räumlichkeiten zur Nutzung zu überlassen?

Teilnahme ist nach vorheriger Anmeldung kostenfrei: Online-Anmeldung zum Webtalk "Safe Spaces & Empowerment von LSBTIQ* in der offenen Jugendarbeit"

Wie Sprache Diskriminierung und Ausgrenzung von
LSBTIQ* befördern kann

Donnerstag, 23. Juni 2022, 11:00-12.30 Uhr, online: Webtalk mit Sheila Mysorekar (Neue deutsche Medienmacher*innen) und Johannes Kram (Blogger bei Nollendorfblog / Autor)

Wie können lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, intergeschlechtliche oder queere (LSBTIQ*) Jugendliche vor Mobbing geschützt werden? Welche Möglichkeiten haben die Einrichtungen der Jugendarbeit, ihre Besucher*innen in all ihrer Unterschiedlichkeit zu berücksichtigen, um (Mehrfach-)Diskriminierung keinen Raum zu geben? Wie können Fachkräfte mit ihrer Sprache junge (queere) Menschen unterstützen?

Teilnahme ist nach vorheriger Anmeldung kostenfrei: Online-Anmeldung zum Webtalk "Wie Sprache Diskriminierung und Ausgrenzung von LSBTIQ* befördern kann"

Im September 2022 soll der zweite Teil des Regenbogenparlaments 2022 als Präsenzveranstaltung stattfinden.

5. Regenbogen-Parlament (2021) „Frei und sicher leben! Zum Umgang mit Gewalt und Anfeindungen gegen junge LSBTIQ*“

In Jugendclubs, Sportvereinen und anderen Einrichtungen für Kinder und Jugendliche sollen sich junge Menschen sicher und wertgeschätzt fühlen. Dies ist jedoch oft nicht der Fall. So sind Ausgrenzung und Mobbing bis hin zu Gewalt für junge Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*-, intergeschlechtliche und queere Menschen (LSBTIQ*) immer noch ein Problem. Nicht selten fehlt es an Sichtbarkeit und einem diskriminierungsfreien und selbstbewussten Umgang mit Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt.

Wie können Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe mit LSBTIQ*-feindlichen Äußerungen und Gewalt umgehen? Welche Ansatzpunkte gibt es, das Thema handpraktisch in die eigene professionelle Arbeit zu integrieren?

Broschüre: Strategien zum Umgang mit Gewalt und Anfeindungen gegen junge LSBTIQ*

Diskriminierung & Anfeindungen im Jugendsport entgegenwirken

Auch wenn viele Fußballvereine auf Profi-Ebene LSBTIQ*-feindlichen Einstellungen entgegenwirken, ist das Thema im Breitensport kaum sichtbar. In Vereinen werden negative Einstellungen noch immer reproduziert. Das betrifft auch die Jugendsportarbeit von Vereinen und Träger*innen der Jugendhilfe. Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*, intergeschlechtliche und queere Menschen werden nur selten ausdrücklich mitgedacht oder direkt angesprochen.

Vor welchen Herausforderungen stehen junge LSBTIQ* im Sportbereich? Was können Vereine und auch Fachkräfte im Jugendsport tun, um LSBTIQ*-feindlichen Haltungen und Ressentiments entgegenzuwirken? (Weiterlesen: Ergebnisse des Webtalks "Diskriminierung & Anfeindungen im Jugendsport entgegenwirken")

LSBTIQ*-Feindlichkeit gegenüber Jugendlichen. Was ist nötig, um junge LSBTIQ* zu schützen?

In Jugendvereinen und Projekten der Kinder- und Jugendhilfe sollen sich alle jungen Menschen sicher und wertgeschätzt fühlen. Dies ist jedoch nicht immer der Fall. So sind Ausgrenzung und Mobbing für junge Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*, intergeschlechtliche und queere Menschen (LSBTIQ*) häufig noch ein Problem. Nicht selten fehlt es an Sichtbarkeit und einem diskriminierungsfreien Umgang mit Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt.

Welche Bedarfe haben junge queere Menschen, um sich frei und selbstbestimmt zu entwickeln und welche Erfahrungen im Umgang mit LSBTIQ*-Feindlichkeit gibt es aus der Jugendverbandsarbeit? (Weiterlesen: Ergebnisse des Webtalks „LSBTIQ*-Feindlichkeit gegenüber Jugendlichen. Was ist nötig, um junge LSBTIQ* zu schützen?“)

Junge queere Geflüchtete begleiten, unterstützen und schützen

Jedes Jahr flüchten unzählige lesbische, schwule und bisexuelle Personen nach Deutschland, da ihnen in ihren Herkunftsländern aufgrund ihrer sexuellen Orientierung Verfolgung seitens des Staates, der Familie oder der Gesellschaft droht. Darunter sind auch junge und meist minderjährige Asylsuchende. Aber auch unter den Geflüchteten, die im Familienverbund vor Krieg, Hunger oder Vertreibung geflohen sind, gibt es junge LSBTIQ*.

Einschüchterung und der Zwang sich zu verleugnen, bedeuten starke psychische Belastungen für diese Minderjährigen und jungen LSBTIQ*. Die Flüchtlings-Unterkünfte stellen für sie häufig Angsträume dar. Sie erleben dort Gewalt gegen geoutete LSBTIQ*. Gleichfalls gibt es kaum Unterstützungsangebote, die junge LSBTIQ* stärken und mit Familien in den Dialog treten.

Welchen Zugang gibt es für Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe und queere Beratungsstrukturen, um junge LSBTIQ* vor Gewalt und Anfeindungen zu schützen und in ihrem Aufwachsen zu begleiten? Wie können Coming-out-Prozesse begleitet werden und ein unterstützendes Umfeld für die queeren Jugendlichen geschaffen werden? Existieren Schutzkonzepte, die auch minderjährige queere Geflüchtete einbeziehen? (Weiterlesen: Ergebnisse des Webtalks: „Junge queere Geflüchtete begleiten, unterstützen und schützen")

Sexuelle Bildung und Gewaltprävention in der Kinder- und Jugendarbeit: Was hat Bildung mit Gewaltprävention zu tun?

Queere Jugendliche haben die gleichen Herausforderungen und Konflikte zu bewältigen wie andere Jugendliche auch. Zugleich müssen sie sich aber auch mit einer heteronormativ geprägten Gesellschaft auseinandersetzen. Diskriminierung und Anfeindungen gehören für junge Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*, intergeschlechtliche und queere Menschen (LSBTIQ*) immer noch zum Alltag. Laut einer Befragung haben 82 % aller queeren Jugendlichen und sogar 96 % der trans* Befragten Diskriminierung erlebt. Nicht selten finden Diskriminierungen und Anfeindungen auch in der Kinder- und Jugendhilfe statt.

Wie kann es gelingen, mit einer Sexualpädagogik der Vielfalt diesen Ressentiments und Anfeindungen entgegenzuwirken, und welche Methoden aus der Praxis der Gewaltprävention können Fachkräfte konkret umsetzen? (Weiterlesen: Ergebnisse des Webtalks: Sexuelle Bildung und Gewaltprävention in der Kinder- und Jugendarbeit: Was hat Bildung mit Gewaltprävention zu tun?)

Jugendarbeit zwischen Religion und Fundamentalismus. Wie können Fachkräfte reagieren, wenn sie sich mit religiös motivierter Queer-Feindlichkeit auseinandersetzen müssen?

Ressentiments und Anfeindungen gegenüber Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*, intergeschlechtlichen und queeren Menschen (LSBTIQ*) werden häufig auch mit Verweis auf religiöse Überzeugungen gerechtfertigt. Gleichzeitig sind Religionsgemeinschaften auch Träger*innen von Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe.

Wie können Fachkräfte reagieren, wenn sie sich mit religiös motivierter Queer-Feindlichkeit auseinandersetzen müssen? Welche verbindenden Elemente gibt es zwischen religiösen Wertvorstellungen und der Akzeptanz von LSBTIQ*? (Weiterlesen: Ergebnisse des Webtalks "Jugendarbeit zwischen Religion und Fundamentalismus. Wie können Fachkräfte reagieren, wenn sie sich mit religiös motivierter Queer-Feindlichkeit auseinandersetzen müssen?")

LSBTIQ*-inklusive Gewaltschutzprävention in Jugendfreizeit-Einrichtungen

Lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, intergeschlechtlich oder queer (LSBTIQ*) zu sein, ist in unserer Gesellschaft noch immer nicht selbstverständlich. Damit haben vor allem auch junge LSBTIQ* zu kämpfen. Kinder und Jugendliche, die der heterosexuellen oder auch herrschenden binär-geschlechtlichen Normvorstellungen nicht entsprechen, sind mit Anfeindungen konfrontiert. Die Studie „Queer Freizeit“ hat gezeigt, dass nur ein kleiner Teil der jungen LSBTIQ* in Jugendzentren geht, die sich nicht explizit an Queers richten. Fehlende Sichtbarkeit von vielfältigen Lebensweisen und Identitäten sowie die Angst vor Anfeindungen und Herabsetzung können dafür Gründe dafür sein.

Wie können Fachkräfte in Jugendtreffs mit LSBTIQ*-feindlichen Haltungen und Gewalt umgehen? Wie können die Bedarfe von queeren Jugendlichen stärker in bestehenden Angeboten berücksichtig werden? Was braucht es, um queere Jugendarbeit in der eigenen Einrichtung anzubieten bzw. queeren Jugendgruppen die Nutzung der Räume zu ermöglichen? (Weiterlesen: Ergebnisse des Webtalks "LSBTIQ*-inklusive Gewaltschutzprävention in Jugendfreizeit-Einrichtungen")

4. Regenbogen-Parlament (2020) „Selbstverständlich Vielfalt. LSBTIQ* gehören dazu“

Veranstaltungsbild zum 4. Regenbogen-Parlament „Selbstverständlich Vielfalt. LSBTIQ* gehören dazu“

Seit 2018 organisiert der LSVD gemeinsam mit vielen Partner*innen bundesweite Foren zum Thema „Regenbogenkompetenz“ – die Regenbogen-Parlamente. Dabei geht es um den diskriminierungsfreien und professionellen Umgang mit Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt in den wichtigsten gesellschaftspolitischen Bereichen. Neben dem fachlichen Austausch geht es vor allem auch um die Bildung eines breiten Bündnisses, um die Akzeptanz der Vielfalt von Identitäten und Lebensweisen im gesellschaftlichen Mainstream zu verankern und Strategien gegen LSBTIQ*-Feindlichkeit zu entwickeln.

Die Veranstaltung richtet sich an Fachkräfte aus den Bereichen Bildung, Wissenschaft, Medien, Politik, Sport, Kultur, Religion, Soziale Arbeit, Antidiskriminierungs- und Antirassismusarbeit, aus migrantischen Organisationen, aus der Jugendarbeit und an LSBTIQ*-Aktivist*innen.

2020 fand das Regenbogen-Parlament digital als Veranstaltungsreihe statt: Broschüre mit allen Ergebnissen und Strategien

Minderheitenstress und Ressourcen: Perspektivwechsel für die Betrachtung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt

Prof. Dr. Stefan Timmermanns stellte in seiner Keynote fest, dass es derzeit in der Forschung zu LSBTIQ* Lebensweisen und Identitäten eine starke Defizitperspektive gibt. Wenn es um sexuelle und geschlechtliche Vielfalt geht, dann werden von Wissenschaftler*innen vor allem die Bereiche Diskriminierung oder LSBTIQ*-feindliche Gewalt thematisiert. Zwar sind Minderheitenstress und Vulnerabilität wichtige Argumente im Kampf gegen LSBTIQ*-Feindlichkeit, jedoch besteht die Gefahr einer einseitig negativen Sicht (z. B. für die Eltern von LSBTIQ*). Zielführender ist es, den Minderheitenstress und die Vulnerabilität einerseits und die Ressourcen von LSBTIQ* andererseits in den Blick zu nehmen. (Weiterlesen: Zusammenfassung der Keynote „Minderheitenstress & Ressourcen. Perspektivwechsel für die Betrachtung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt")

Volkshochschulen für Akzeptanz und Respekt: Chancen für eine diversitätsorientierte Erwachsenenbildung in der VHS

Graphic Recording des Webtalks: Volkshochschulen für Akzeptanz und Respekt: Chancen für eine diversitätsorientierte Erwachsenenbildung in der VHS

Der Auftrag der Volkshochschulen ist es, der gesamten Bevölkerung ein umfassendes Weiterbildungsangebot zu unterbreiten. Gleichfalls sollen sie dabei die gesellschaftliche Vielfalt abbilden und fördern. Mit zunehmender Sichtbarkeit von unterschiedlichen Lebensweisen und Identitäten wächst auch das Interesse von Menschen die eigene Vielfaltskompetenz zu erhöhen.

Wie können die bereits existierenden Angebote der Volkshochschulen ausgestaltet werden, um sexuelle und geschlechtliche Vielfalt zu thematisieren und Bildungsangebote zu erweitern? Welche Herausforderungen bringt das Thema Vielfalt in Lehre und Unterricht für die Volkshochschulen mit sich und welche Lösungen kann es geben?

Ergebnisse und Handlungsempfehlungen des Webtalks: "Volkshochschulen für Akzeptanz und Respekt. Chancen für eine diversitätsorientierte Erwachsenenbildung in der VHS"

Lesbische Sichtbarkeit in der Mädchen*arbeit: Wie können lesbische Mädchen* und junge Frauen* in der Mädchen*arbeit gestärkt werden?

Graphic Recording Lesbische Sichtbarkeit in der Mädchen*arbeit: Wie können lesbische Mädchen* und junge Frauen* in der Mädchen*arbeit gestärkt werden?

Lesbische Mädchen* und jungen Frauen* haben sich viel an persönlicher und gesellschaftlicher Freiheit erkämpft. Die feministische und heteronormativkritische Mädchen*arbeit vieler Träger*innen und Projekte hinterfragt heute offen die Prinzipien von Zweigeschlechtlichkeit und nimmt Themen wie sexuelle und geschlechtliche Vielfalt als Teil des professionellen Handelns auf.

Die Mädchen*arbeit muss sich stetig weiterentwickeln und hat dennoch zentrale Kernpunkte wie Ungleichbehandlungen und Gewalt aufgrund des Geschlechts.

Ergebnisse und Handlungsempfehlungen des Webtalks "Lesbische Sichtbarkeit in der Mädchen*arbeit"

Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt an der Grundschule?!
Beispiele aus dem Fachunterricht

Graphic Recording Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt an der Grundschule?! Beispiele aus dem Fachunterricht

„Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt“ wird meist nur im Rahmen des Biologieunterrichtes behandelt. Noch immer hängt es sehr stark von den einzelnen Pädagog*innen ab, ob und wie das Thema im Schulunterricht behandelt wird. Dabei gibt es Möglichkeiten, auch die Vielfalt von Lebensrealitäten und Identitäten fächerübergreifend zu thematisieren und für einen selbstbewussten Umgang mit ihnen einzutreten.

Im Rahmen des Forums wollen wir gemeinsam die eigenen Erfahrungen diskutieren und Impulse geben, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt als Mainstream-Thema im Fachunterricht zu integrieren.

Ergebnisse und Handlungsempfehlungen des Webtalks „Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt an der Grundschule?! Beispiele aus dem Fachunterricht"

Familienvielfalt wertschätzen: Welche Möglichkeiten haben Jugendämter und die Familienhilfe, um für einen selbstverständlichen Umgang mit Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt zu sorgen?

Graphic Recording: Welche Möglichkeiten haben Jugendämter und die Familienhilfe, um für einen selbstverständlichen Umgang mit Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt zu sorgen?

Familie ist heute vielfältig und bunt. Tausende Kinder wachsen in Regenbogenfamilien auf, d.h. Familien, in denen sich mindestens ein Elternteil lesbisch, schwul, bi, trans- bzw. intersexuell ist. Jedoch gibt es nicht überall einen wertschätzenden Umgang mit vielfältigen Familienmodellen.

Das Fachforum möchte daher diskutieren, welche Möglichkeiten die Einrichtungen der Kinder- und Familienhilfe haben, um für einen selbstverständlichen Umgang mit Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt zu sorgen.

Ergebnisse und Handlungsempfehlungen des Webtalks „Familienvielfalt wertschätzen. Welche Möglichkeiten haben Jugendämter und die Familienhilfe, um für einen selbstverständlichen Umgang mit Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt zu sorgen?"

„Gender-Gaga“ & „Besorgte Eltern“: Vielfalt in der Kita. Wie können Pädagog*innen reagieren, wenn das eigene professionelle Handeln angegriffen wird?

Graphic Recording: Angriffe auf Vielfalt in der Kita - wie reagieren?

Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt ist ein Thema für jede KiTa. Im KiTa-Alltag gib es Kinder, die sich nicht als "typische" Jungs oder "typische" Mädchen wahrnehmen oder trans* sind. Die Vielfalt von Geschlechterrollen und Familienmodellen muss als Teil der frühkindlichen Bildung auch von Fachkräften in KiTas wahrgenommen und als Teil der kindlichen Identität akzeptiert werden. Viele Fachkräfte und Träger haben das mittlerweile in ihre Arbeit und in ihren pädagogischen Handlungsrahmen integriert.

Wie können Fachkräfte, Träger und Verwaltungen jedoch reagieren, wenn das Eintreten für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt angegriffen wird und sich Fachkräfte Agitationen ausgesetzt sehen? Das Fachforum möchte Strategien und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen und zum Erfahrungsaustausch einladen.

Ergebnisse und Handlungsempfehlungen des Webtalks „Gender-Gaga“ & „Besorgte Eltern“ - Vielfalt in der Kita. Wie können Pädagog*innen reagieren, wenn das eigene professionelle Handeln angegriffen wird?

3. Regenbogen-Parlament (2019): „Akzeptanz für LSBTI* in Jugendarbeit und Bildung"

3. Regenbogen-Parlament: „Akzeptanz für LSBTI* in Jugendarbeit und Bildung

In Schulen, Jugendverbänden und Freizeiteinrichtungen der Jugendhilfe sollen sich alle jungen Menschen sicher und wertgeschätzt fühlen. Dies ist jedoch oft nicht der Fall. So sind für LSBTI* an vielen Schulen und in anderen Einrichtungen der Jugendhilfe bzw. der Jugendarbeit Ausgrenzung und Mobbing ein Problem. Einschüchterung und der Zwang, sich zu verleugnen, bedeuten starke psychische Belastungen, die nicht selten sogar zum Suizid führen.

Gemeinsam mit Wissenschaftler*innen, Fachkräften und Aktivist*innen aus dem In- und Ausland haben wir darüber diskutiert, wie die „Regenbogen-Kompetenz" in der Jugendarbeit, in Schule und in Medien erhöht werden kann.

Broschüre mit allen Ergebnissen und Strategien

Queering Jugendarbeit: Sichtbarkeit, Empowerment und Diskriminierungsschutz für eine demokratische Gesellschaft

Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt ist Alltag in unserer Gesellschaft, und dennoch sind Jugendliche, die der heterosexuellen Norm nicht entsprechen, immer noch - und in Zeiten wachsenden Rechtspopulismus auch zunehmend - mit zahlreichen Diskriminierungen oder sogar Gewalt konfrontiert. Dies gilt auch für Einrichtungen, die Jugendliche eigentlich in ihrem Aufwachsen unterstützen sollen: Schulen und Jugendarbeit gelten als homosexualitäts-, inter* und trans*feindliche Orte.

Für eine demokratische Gesellschaft auf der einen und für starke, selbstbewusste und selbstbestimmte Jugendliche auf der anderen Seite muss Jugendarbeit ihre Rolle kritisch reflektieren und Vielfalt umfassend unterstützen. (Weiterlesen: Bericht zur Keynote von Prof. Dr. Melanie Groß, Professur für Erziehung und Bildung mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit an der FH Kiel)

Jugendverbandsarbeit queer gedacht?!

Die Arbeit von Jugendverbänden ist ein wichtiger Teil unserer pluralistischen Gesellschaft. In Pfadfinder*innen-Verbänden, beim Fußball, in politischen Jugendorganisationen, bei Migrant*innen-Selbstorganisationen oder auch bei der Freiwilligen Feuerwehr erfahren Kinder und Jugendliche ihre Sozialisation und sollen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestärkt werden. Ein binäres Geschlechterverständnis und damit verbundene Rollenzuschreibungen schränken junge Menschen jedoch in ihrer selbstbestimmten Persönlichkeitsentfaltung ein und bilden einen Nährboden für homosexuellen-, trans*- und inter*feindliche Einstellungen.

Innerhalb des Fachforums wurde diskutiert, wie es Jugendverbänden gelingen kann, die Vielfalt von unterschiedlichen Lebensweisen und Identitäten für ihre Arbeit zu nutzen, die eigene „Regenbogenkompetenz“ zu erhöhen und somit allen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich frei und selbstbestimmt zu entwickeln. Was können Jugendverbände tun, um Regenbogenkompetenz zu erhöhen und Homo- und Transphobie abzubauen? (Weiterlesen: Ergebnisse und Handlungsempfehlungen des Fachforums „Jugendverbandsarbeit queer gedacht?!")

Vielfältige Geschlechter in der Kinder- und Jugendhilfe

Kinder und Jugendliche sind gut so, wie sie sind! Trotzdem wird das Leben von trans* und gender-diversen Kindern und Jugendlichen oft sehr stark von der Angst vor negativen Reaktionen auf ihr Coming-Out oder von alltäglichen Diskriminierungs-Erfahrungen beeinflusst. Zusätzlich befinden sie sich in einer starken Abhängigkeit von Eltern und staatlichen Institutionen, was ihre persönliche Entwicklung nachhaltig prägt.

Ob es nun darum geht, welche Kleidung sie anziehen wollen, mit welchem Namen sie angesprochen werden wollen oder welche Umkleideräume sie nutzen wollen. Kinder und Jugendliche sind auf die Unterstützung von Erwachsenen angewiesen.

Das Fachforum diskutierte, wie die bereits existierenden Angebote und Projekte der Kinder- und Jugendhilfe gestaltet werden können, um trans* und gender-diverse Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu stärken und auch anzusprechen. (Weiterlesen: Ergebnisse und Handlungsempfehlungen des Fachforums Vielfältige Geschlechter in der Kinder- und Jugendhilfe)

Vielfalt in Schule und Unterricht stärken

Schulen sollen Orte sein, an denen sich alle Schüler*innen sicher und wertgeschätzt fühlen. Dies ist jedoch oft nicht der Fall. Junge Menschen, die lesbisch, schwul, bisexuell, trans* oder intergeschlechtlich sind oder auch nur dafür gehalten werden, erfahren auch heute noch Mobbing und Ausgrenzung. Der Zwang sich zu verleugnen ist eine starke psychische Belastung.

Wie kann es gelingen, dass Schulen zu echten Orten der Vielfalt werden? Welche Rolle könnten dabei Leitbilder und Formen der Schüler*innen-Mitbestimmung spielen und welche Rahmenbedingungen müssen Politik und Verwaltung setzen, um eine vielfältige und respektvolle Schulkultur Realität werden zu lassen? (Weiterlesen: Ergebnisse und Handlungsempfehlungen des Fachforums „Vielfalt in Schule und Unterricht stärken")

Jugend international: jung und engagiert für Vielfalt und Menschenrechte

Die internationale Jugendarbeit ermöglicht es jungen Menschen, andere Länder und Kulturen kennen zu lernen, Vorurteile abzubauen und ihre vielfältige Persönlichkeit zu entwickeln. Damit gehört sie zum Kernbestand der Jugendarbeit. Gerade durch internationale Begegnungen wird ein gemeinsames Verständnis für vielfältige Lebensweisen und unterschiedliche politische sowie gesellschaftliche Sichtweisen vermittelt.

Für junge Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans* und intergeschlechtliche Menschen sind internationale Austausch- und Begegnungsprogramme eine Möglichkeit, um aus ihrem konservativen oder auch homosexuellen- bzw. transfeindlichen Umfeld auszubrechen. Gleichfalls kann durch internationale Aktionen und Programme auch für die Akzeptanz von vielfältigen Identitäten und Lebensweisen im Ausland geworben werden. 

Wie kann Regenbogenkompetenz in der internationalen Jugendarbeit erhöht werden? Was ist zu beachten? (Weiterlesen: Ergebnisse und Handlungsempfehlungen des Fachforums „Jugend international – jung und engagiert für Vielfalt und Menschenrechte")

Digitale Kompetenz: Queer und sicher im Netz

Nach Ergebnissen der DJI-Studie „Queere Freizeit“ verbringen 99,4 % der LSBTI*-Jugendlichen ihre Freizeit im Internet. Damit ist das Netz ein zentraler Ort für die Freizeitgestaltung. Soziale Dienste und Plattformen wie Facebook und WhatsApp spielen dabei eine ebenso wichtige Rolle wie die Community-Plattformen Planetromeo oder Gorizi. Das Netz bietet die Chance, sich anonym zu informieren, sich auszutauschen und auch zu vernetzen. Die DJI-Studie stellte jedoch fest, dass das Netz der Ort ist, an dem Jugendliche am häufigsten Diskriminierung erfahren. Die Mehrzahl der jungen Menschen ist schon mehr als einmal im Netz diskriminiert worden. Trans* und gender-diverse Jugendliche sind noch häufiger Zielscheibe von Beleidigungen und Anfeindungen.

Welche Erfahrungen machen LSBTIQ im Netz und den sozialen Medien? Was tun bei Cybermobbing und Hate Speech? Was können Schule und Jugendarbeit tun, um digitale Kompetenz zu stärken? Was können Eltern tun und wo ist die Politik in der Verantwortung? (Weiterlesen: Ergebnisse und Handlungsempfehlungen des Fachforums „Digitaler Kompetenz: Queer und sicher im Netz")

2. Regenbogen-Parlament (2018) „Akzeptanz von LSBTI* weiter gestalten“

In jahrzehntelangen Kämpfen konnten wesentliche Fortschritte bei der rechtlichen Anerkennung und gesellschaftlichen Akzeptanz von Lesben, Schwulen, bisexuellen, trans* und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI*) erreicht werden. Aber auch nach der Öffnung der Ehe und dem wegweisenden Urteil des Bundesverfassungs-Gerichts zum Dritten Geschlechtseintrag sind Homophobie, Transfeindlichkeit und weitere Formen der gruppenbezogenen Menschen-feindlichkeit in vielen gesellschaftlichen Bereichen allgegenwärtig. Erfolge in punkto Gleichstellung und Akzeptanz stehen massiv unter Beschuss von Rechtspopulist*innen und Gleichstellungs-Gegner*innen. Ein menschenfeindliches Klima droht wieder salonfähig zu werden.

Wie kann „Regenbogen-Kompetenz“ in der Senior*innen-Arbeit, in der Bildung, in Religionsgemeinschaften, in den Medien, in der Arbeitswelt und in der internationalen Menschenrechts-Politik erhöht werden? Das haben wir im Rahmen des 2. bundesweiten Regenbogen-Parlaments in Fachforen und Podiumsdiskussionen diskutiert. In den Bereichen Religion und Medien wurden Ideen aus dem 1. Regenbogen-Parlament weiterentwickelt.

Themenübersicht

Broschüre mit allen Ergebnissen und Strategien

1. Regenbogen-Parlament (2018) „Akzeptanz für LSBTI*“

In jahrzehntelangen Kämpfen konnten wesentliche Fortschritte bei der rechtlichen Anerkennung und gesellschaftlichen Akzeptanz von Lesben, Schwulen, bisexuellen, trans* und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI*) erreicht werden. Diese positive Entwicklung ist jedoch brüchig geworden. Mit diffamierenden Kampfbegriffen und faktenfreien Kampagnen machen Gleichstellungs-Gegner*innen, flankiert von religiös-fundamentalistischen Gruppen und völkischen Initiativen, Stimmung gegen die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in unserer Gesellschaft.

Auf dem bundesweit 1. Regenbogen-Parlament in Berlin identifizierten wir gemeinsam Bedarfe, um die „Regenbogenkompetenz“ in den Bereichen Soziale Arbeit, Bildung, Sport, in Religionsgemeinschaften und auch in der Auswärtigen Politik und Entwicklungs-Zusammenarbeit zu erhöhen. Für den Bereich Soziale Arbeit wurde u.a. auch ein Fachforum mit Fortbildungscharakter speziell für soziale Fachkräfte angeboten. Darüber hinaus wollen wir auch Strategien und Anforderungen zur Umsetzung formulieren und ein bundesweites Forum zum fachlich qualifizierten Austausch und zur Vernetzung bieten.

Themenübersicht

Broschüre mit allen Ergebnissen und Strategien

Ansprechpersonen für die Regenbogen-Parlamente des LSVD sind Jürgen Rausch und René Mertens: koordinierungsstelle@lsvd.de

Das Kompetenznetzwerk "Selbst.verständlich Vielfalt" wird im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.

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